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Lohnabzüge

Klarheit beim Bruttolohn schaffen!

Ein Monat ist es her, seit du bei Belotte, deiner neuen Firma, angefangen hast, nun steht der schicksalhafte Moment vor der Tür : der erste Zahltag ! Die Enttäuschung ist gross beim Eintreffen des Betrags auf deinem Konto, da er niedriger als geplant ausfällt. Angesichts der verschiedenen Abzüge sinkt der Bruttolohn deutlich ! students-careers hilft dir, den Durchblick zu behalten. Nehmen wir ein konkretes Beispiel. Als frisch diplomierter Ingenieur wurde Marc für einen monatlichen Lohn von 5'000.- Fr. eingestellt. Ende Monat erhält er jedoch nur zwischen CHF 4'400.- Fr. und CHF 4'000.- Fr.

Tatsächlich werden vom Bruttolohn (ursprünglich 5'000.- Fr.) zwischen 12% und 20% für verschiedene Versicherungen abgezogen.

Beginnen wir mit den einfachen Dingen. Von jedem Lohn werden 6.05% zurückbehalten. Dieser Betrag entspricht dem Abzug für die erste Säule (AHV = 4.2%), die Invalidenversicherung (IV = 0.7%), die Lohnausfallversicherung (VVG = 0.15%) und die Arbeitslosenversicherung (ALV = 0.7%). Wenn wir uns am Beispiel von Marc orientieren, schrumpft sein Bruttolohn, nach diesen ersten Abzügen, auf 4'698.- Fr.

Und es geht noch weiter ! Nun werden noch weitere Beträge abgezogen (BVG Personalvorsorge, NBU Versicherung gegen Nichtbetriebsunfälle, VVG Erwerbsausfallversicherung), diese unterscheiden sich von einem Arbeitgeber zum anderen und können sogar innerhalb der Firma variieren. Dasselbe gilt für die Vorsorge für die zweite Säule, welche je nach Firma und deinem Alter (in manchen Unternehmen die Beiträge steigen mit dem Alter) variiert. Die Abzüge der zweiten Beiträge liegen also zwischen 6% und 18%.

Voilà, dein Nettolohn. Aber du bist leider immer noch nicht an der Schmerzensgrenze angelangt ! Gemäss einer UBS-Studie (Price and earnings 2006, auf dem Net abrufbar) ist die Schweiz weltweiter Champion im Bezug auf niedriege Lohnabzüge. Die Schweizer haben also im internationalen Vergleich nur wenig an Abzügen zu verkraften. Aber Vorsicht ! In Frankreich zum Beispiel (Paris ist an 24. Stelle) ist der Krankenkassenbeitrag in den Lohnabzügen mitinbegriffen, was in der Schweiz nicht der Fall ist. Um wieder auf das Beispiel von Marc zurückzukommen, nehmen wir an, er ist 23 Jahre alt, wohnt in Zürich und hat eine Krankenkassenfranchise von 500.- Fr., das heisst, er muss mit weiteren 250.- Fr. pro Monat rechnen, die er von seinem Gehalt abziehen muss.

Der Alptraum ist aber immer noch nicht zu Ende. Die Steuern (für Bund, Kantone und Gemeinden), welche du Ende Jahr zahlen musst, entsprechen 20% bis 35% deines Gehalts. Im Grossen und Ganzen sind das zwischen zwei und drei Monatslöhne pro Jahr, welche nur für diese Ausgaben weggehen ! Umso wichtiger ist es, schon beim ersten Lohn, Geld auf die Seite zu legen, um für die nächsten Steuern gewappnet zu sein, denn dein dreizehnter Monatslohn (falls du einen hast) wird nicht reichen, diese zu bezahlen. In gewissen Kantonen kannst du, auf Anfrage, die Bezahlung gemäss deinem Einkommen staffeln. Das ist ein lehrreiches Vorgehen und du kannst somit groben Ärger vermeiden (die meisten Schuldenanhäufungen beginnen mit unbezahlten Steuern). Es genügt mit der Steuerverwaltung deiner Gemeinde, deines Bezirks oder Kantons Kontakt aufnehmen.

Nun hast du Klarheit über deinen Brutto- und Nettolohn. Ein bisschen angewidert ? Du kannst dich immer noch nach Dubai versetzen lassen. Die oben zitierte UBS-Studie zeigt auf, dass dort der Steuersatz und die Sozialabzüge mit nur 1% (gegen 25% für Zürich) zu den Tiefsten der Welt gehören. Nun ernsthaft, fassen wir zusammen, etwa 30% bis 40% von deinem Gehalt gehen für Sozialabzüge und Steuern drauf. Es bleiben noch die Miete, die Ernährungs- und Transportkosten zu bewältigen. Die weiseste Vorkehrung bleibt deshalb, ein oder zwei Monate abzuwarten, bevor du deine Konsumgewohnheiten änderst und wie bereits erwähnt, im vornherein deine Steuerbeiträge planst. Viel Glück und viel Spass beim Rechnen!

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