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Networking - macht fast alles möglich

Das Networking scheint heutzutage sowohl unser berufliches wie auch gesellschaftliches Leben eingenommen zu haben. Doch war das nicht schon immer so? students-careers hat nachgeforscht.

Das englische Schlagwort Networking scheint in aller Munde zu sein, ohne dass immer klar ist, was es damit auf sich hat. In den letzten Jahren sind Beziehungsnetze zum Schlüsselpunkt für ein erfolgreiches Berufs- und Vereinsleben geworden. Wer im Berufsleben Erfolg haben will, kommt nicht umhin, Kontakte aufzubauen und zu pflegen.

Um es gleich vorwegzunehmen: Was heute in der Arbeitswelt geläufig unter dem Namen «Networking» verstanden wird, ist kein neues Phänomen. Vor dreissig Jahren hätte man bei einem scheidenden Bundesrat die «Qualität» seines erworbenen Adressbuches hervorgehoben.
Dies kommt eher dem Ausdruck «Vitamin B» gleich, welcher tendenziell negativ konnotiert ist. Der neue Begriff «Networking» impliziert hingegen eine dynamische Arbeitshaltung seitens des Stellensuchenden und beinhaltet mehr als nur die direkte Vermittlung einer Arbeitsstelle durch eine Person.
Das Grundprinzip ist beim «Networking» immer dasselbe. Sucht oder braucht Hans etwas, schaut er sich in seinen Kontakten nach der Person um, die ihm den benötigten Dienst erweisen oder das gebrauchte Material liefern kann. Über seine sozialen Kontakte wird er fast immer fündig. Ein andermal wiederum wird Hans von einem seiner Bekannten angefragt. Nun kann er weiterhelfen und sich für den ihm geleisteten Dienst erkenntlich zeigen. Ein Wechselspiel von Nehmen und Geben - das «Networking» basiert auf der Gegenseitigkeit. Diese ist aber nur gewährleistet, wenn die in Kontakt stehenden Personen zuverlässig und oft verfügbar sind.

Wir alle haben unser Netzwerk

So definiert, ist jeder von uns ständig am «netzwerkeln» . Ruft man einen Freund an, tut man nichts anderes, als eine Beziehung am Leben zu erhalten und damit das Kontaktnetz zu pflegen.
Das Arbeitsmodell «Networking» entwickelt sich aufgrund der Abhängigkeiten, die zwischen den einzelnen Personen entstehen. Ganz nach der einfachen Rechnung : Du hast mir geholfen, ich werde dir oder einem Freund von dir bei Bedarf unter die Arme greifen.
Nicht zuletzt ist es dem Internet zu verdanken, dass die Kommunikation vereinfacht und folglich die Pflege von Kontakten weniger schwer fällt ? man kann sich ganz leicht mit Personen aus aller Welt in Verbindung setzen. Einige «Netzwerkler» wurden ganz unbewusst zu Profis, was die Entdeckung oder Entwicklung ihrer Beziehungsnetze angeht.

Studenten-Synergien

Die Studenten haben die Möglichkeiten der Synergien schnell erkannt. Die Website students-careers.ch stellt seit ihrer Lancierung eine grosse Konkurrenz für ähnliche Portale dar. Auf students-careers.ch tauscht man gute Ideen aus oder knüpft neue Kontakte. Langsam wird die in Grossbritannien schon lange existierende Tradition der Solidarität unter Studenten derselben Hochschule auch in der Schweiz populär. Ebenso hat sich die Internetseite Tilllate den Ruf verschafft, Leute zusammenzubringen: Sie wurde zu einer Plattform für Nachtschwärmer. Das Ziel ist in beiden Fällen dasselbe: Personen mit ähnlichen Eigenschaften und/oder Vorlieben zu vereinen und ihnen die Möglichkeit einer Zusammenarbeit zu bieten.

Heute reicht die virtuelle Vernetzung weit über Landesgrenzen hinaus und es gibt auch viele Websites, die dasselbe Prinzip wie students-careers.ch oder Tilllate auf internationaler Ebene anbieten. So zum Beispiel facebook. Facebook ist nicht nur ein «Social Network», sondern auch eine persönliche Webseite, eine Foto- und Videosammlung, eine Kollektion von Links und Notizen in Form eines Blogs, ein Eventkalender sowie ein persönliches Kommunikationsmittel.

Ein Prinzip im Aufwind?

Es wäre falsch zu behaupten, dass es in der Arbeitswelt ganz plötzlich brisant wurde, über ein Beziehungsnetz zu verfügen. Gute Kontakte haben in der Arbeitswelt seit jeher eine bedeutende Rolle gespielt. Es ist aber zweifellos die allgegenwärtige Möglichkeit, übers Internet in Beziehung mit anderen Menschen zu treten, was der Vernetzungs-Praktik den Vorzug gegeben hat.

Das A und O des Networkings

Mit anderen in Beziehung zu treten, bedeutet in erster Linie auch, etwas von sich selber preiszugeben - geben um foglich leichter etwas zurückzubekommen. Zuverlässigkeit ist die Grundbedingung, um in einem Kontaktkreis berücksichtigt zu werden. Ein gutes Erinnerungsvermögen ist ebenfalls eine wertvolle Hilfe, um die verschiedenen Personen auseinander halten zu können. «Wer? Was? Wie kann ich diese Person erreichen?» könnten die Grundfragen eines erfahrenen Netzwerklers sein. Was die praktische Seite angeht, sollte man immer darauf achten, eine Reserve von Visitenkarten mit Adresse und Beruf von sich dabei zu haben.

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